Geschichte von Wackersberg
Geographie
Die Gemeinde Wackersberg liegt im Isarwinkel und besteht aus den Gemeindeteilen Wackersberg, Arzbach, Oberfischbach und vielen kleinen Weilern.
Wackersberg und Oberfischbach waren eigene Gemeinden, bis sie bei der Gemeindegebietsreform 1978 zu einer Gemeinde zusammen gefasst wurden.
Das Dorf Wackersberg selbst liegt auf einem kilometerlangen Hügel oberhalb der Stadt Bad Tölz.
Dieser Hügel, der sich während der letzten Eiszeit formte, liegt am Fuße der Berge Heiglkopf, Zwiesel und Blomberg.
Das Dorf Arzbach hingegen liegt auf halber Strecke zwischen Bad Tölz und Lenggries. Der Gemeindeteil Oberfischbach grenzt unmittelbar nördlich an Bad Tölz.
Geschichte
Erstmals wird im Jahre 1195 die Siedlung "mons, qui dicitur Wakkersberch" als Rodung des Klosters Schäftlarn urkundlich erwähnt.
Erst mit der Säkularisation wird das Bauerndorf unabhängig. Früher noch taucht der Name "Vispach" (das heutige Fischbach) auf.
Das Dorf Arzbach wird erstmals als "Ertspach" (abgeleitet von Erz) erwähnt.
Ein Knecht hatte einst an der Probstwand Erz entdeckt. Bis ins 16. oder 17. Jahrhundert wurde dort nach Erz geschürft.
Arzbach, das ab dem 15. Jahrhundert besiedelt wurde und immer unter der Herrschaft der Herren von Tölz oder Hohenburg stand, diente vor allem als Heimat für Flößer, Holzer und Kalkbrenner.
Schwer getroffen wurde Wackersberg von der Pest während des Dreißigjährigen Krieges. 1634/35 wurden fast alle Einwohner von der Seuche dahin gerafft. Die Toten wurden von den wenigen Überlebenden in einem großen Hügelgrab beigesetzt, 1638 wurde die Pestkapelle errichtet.
Ab 1652 gab es in Arzbach, ab 1714 in Wackersberg eigene Schulbetriebe. Wackersberg gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Tölz.
Der Ort Wackersberg wurde 1818 im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern eine selbstständige politische Gemeinde.
1846 entdeckte der Jaudbauer am Blomberg Deutschlands stärkste Jodquellen.
Obwohl streng genommen auf Wackersberger Gebiet liegend, machen diese Quellen Bad Tölz später zum bekannten Kurort.
Aufgrund seiner Lage auf dem Hügel war Wackersberg von vielen politischen Ereignissen isoliert.
Doch zu Ende des Zweiten Weltkrieges, Anfang Mai 1945, lieferten sich anrückende amerikanische Truppen in Wackersberg letzte Gefechte mit der SS-Division „Götz von Berlichingen“.
Dabei wurden drei Höfe und mehrere Scheunen zerstört und einige unbeteiligte Frauen des Dorfes kamen ums Leben.
In Wackersberg fanden zu Kriegsende viele Flüchtlinge Unterkunft, so dass der Ort seine Einwohnerzahl zu dieser Zeit vorübergehend mehr als verdoppelte.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform 1978 pochte Wackersberg zunächst auf seine Selbstständigkeit, ging dann jedoch die Fusion mit der Gemeinde Oberfischbach ein, um nicht von der Stadt Bad Tölz einverleibt zu werden.
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: "Über blauem Wellenschildfuß, darin ein silberner Fisch, in Silber ein grüner Schützenhut mit schwarzem Rand und schwarzer Feder, geschmückt mit einem Strauß roter Blumen".